Google hat bereits 2019 klargestellt, dass die Suchergebnisse auf mobilen Geräten und auf dem Desktop zwei verschiedene Ranking-Systeme sind.
Beispielsweise kann das Laden von hochauflösenden Bildern auf dem Desktop die Benutzererfahrung verbessern, auf dem Mobilgerät jedoch zu einer langen Ladezeit führen; wenn ein Benutzer auf dem Mobilgerät nach „Reparaturwerkstätten“ sucht, berücksichtigt Google stärker, ob die Werkstatt innerhalb von 3 km liegt, während auf dem Desktop möglicherweise Websites mit Branchenautorität bevorzugt werden.
Diese Unterschiede resultieren aus Googles Ausrichtung auf mobile Suchergebnisse: Sie sollen den sofortigen, lokalisierten Bedarf der Nutzer decken, anstatt einfach die Ergebnisse des Desktop-Index zu übernehmen.
In diesem Artikel werden wir mit konkreten Daten und praxisnahen Beispielen die zugrunde liegende Logik erklären.
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ToggleDie Grundlogik von Mobile-First Indexing
Stellen Sie sich vor, Sie eröffnen ein Restaurant, aber in den Lieferboxen befinden sich nur halb so viele Gerichte – das ist die Haltung von Google gegenüber Websites, die nur für Desktops optimiert sind.
Ab 2019 hat Google offiziell den mobilen Inhalt als Hauptkriterium für das Ranking übernommen.
Wenn Ihre mobile Seite im Vergleich zur Desktop-Version weniger wichtige Inhalte enthält oder Bilder 3 Sekunden länger laden, wird Google Ihre gesamte Website als qualitativ minderwertig einstufen, was auch das Ranking auf dem Desktop negativ beeinflusst.
Desktop- und Mobilinhalte müssen „gleichwertig“ sein
Google bewertet nun nur noch die mobilen Inhalte einer Website. Beispielsweise:
- Wenn auf der Desktop-Seite „Kostenlose Rücksendung“ geschrieben ist, aber auf der mobilen Version fehlt dieser Hinweis, wird Google dies als „versteckte Information“ werten;
- Wenn auf der mobilen Seite niedrigauflösende Bilder verwendet werden (um Daten zu sparen), auf der Desktop-Seite jedoch hochauflösende Bilder angezeigt werden, könnte der Traffic aus der Bildersuche verloren gehen.
Beispiel aus der Praxis: Eine Bekleidungs-E-Commerce-Website zeigte 10 Produktbilder auf dem Desktop, aber nur 5 auf der mobilen Version. Nach 3 Monaten fiel das Ranking für das Haupt-Keyword von Seite 2 auf Seite 8.
Google-Crawler verwenden die „Mobile-First“-Crawl-Regeln
- Desktop-Crawler (Googlebot Desktop): Besucht die Seite einmal pro Woche und überprüft hauptsächlich Text und Code-Struktur;
- Mobile-Crawler (Googlebot Smartphone): Besucht die Seite dreimal täglich, überprüft die Ladegeschwindigkeit und die Touchscreen-Kompatibilität (z. B. ob Schaltflächen anklickbar sind).
Datenbeleg: Laut einer Statistik von Moz besucht der Googlebot für mobile Geräte die Seite 37 % häufiger als der Desktop-Crawler und stoppt das Crawlen von Seiten, die länger als 3 Sekunden zum Laden brauchen.
Gefährliche Fallen auf mobilen Seiten
- Verstecken von Desktop-Inhalten auf mobilen Geräten: Wenn Sie beispielsweise mit
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den Bereich der Kundenbewertungen auf der Desktop-Seite verstecken, wird Google dies als „Betrug“ werten; - Verwirrende Berechtigungen bei einer separaten mobilen Website (m.website.com): Wenn der Titel und die Beschreibung der mobilen Seite von der Desktop-Seite abweichen, wird Google die mobile Seite bevorzugt crawlen, dies jedoch möglicherweise als „Doppelinhalte“ werten.
Lösung: Eine responsive Design-Website (mit einem Code, der sich automatisch an alle Geräte anpasst) ist sicherer, als zwei Versionen zu pflegen.
Die Gewichtung von Benutzererfahrung (UX) auf verschiedenen Geräten
Stellen Sie sich vor, Sie stehen an der Supermarktkasse: Ein Desktop-Nutzer ist bereit, 5 Minuten zu warten, aber ein Mobilnutzer wechselt nach 30 Sekunden die Warteschlange.
Googles Algorithmus simuliert genau diese Denkweise — die UX auf mobilen Geräten wird viel strenger bewertet als auf Desktops.
Zum Beispiel: Wenn eine Seite auf dem Mobilgerät 2 Sekunden langsamer lädt, kann das Ranking um 20 Positionen sinken, während auf dem Desktop nur 5 Positionen verloren gehen.
1. Geschwindigkeit entscheidet über Leben und Tod, aber die Standards sind völlig unterschiedlich
- Desktop: Eine Ladezeit von bis zu 3 Sekunden ist akzeptabel;
- Mobil: Die Seite muss in 2,5 Sekunden geladen sein, ansonsten gibt es Strafpunkte.
Experimentelle Daten: Laut einem Test von SEMrush verbessert sich das Ranking um 1,2 Positionen für jede 0,1 Sekunden schnellere Ladezeit auf mobilen Seiten (auf Desktops nur um 0,3 Positionen).
Praktischer Tipp: Komprimieren Sie die Bilder im First Screen auf weniger als 100 KB und verwenden Sie WebP anstelle von PNG, um die Ladezeit um 40 % zu verkürzen.
2. „Schaltflächen, die nicht angeklickt werden können“, führen zu einem Ranking-Verlust
- Wenn eine Schaltfläche auf mobilen Geräten kleiner als 48×48 Pixel ist oder der Abstand zwischen Schaltflächen weniger als 8 Pixel beträgt, wird dies als „schwierige Bedienung“ angesehen;
- Links, die vergrößert werden müssen, um sie zu klicken, werden als „negative Erfahrung“ gewertet.
Typisches Beispiel: Eine Reise-Website hatte auf der mobilen Version eine „Jetzt buchen“-Schaltfläche, die zu klein war, was die Konversionsrate um 15 % senkte und das Ranking für relevante Keywords nach 3 Wochen aus den Top 50 fiel.
3. Seitenverschiebungen sind auf mobilen Geräten viel schlimmer
Auf Desktops ist eine kleine Verschiebung des Layouts nach dem Laden (z. B. durch das Laden von Werbung) akzeptabel, aber auf mobilen Geräten wird jede plötzliche Bewegung des Elements (z. B. durch Pop-ups) von Google sofort abgestraft.
Vermeidungstipps:
- Vermeiden Sie Pop-ups auf dem First Screen, insbesondere solche, die nach der Standortfreigabe fragen;
- Fixieren Sie die Höhe der Navigationsleiste, um das Springen der Seite beim Scrollen zu verhindern.
Die semantische Erkennung lokaler Absichten
Wenn Sie auf Ihrem Mobilgerät nach „Reparaturwerkstätten“ suchen, geht Google davon aus, dass Sie einen Dienst suchen, der sofort verfügbar ist; suchen Sie mit dem Desktop nach demselben Begriff, wird Google Ihnen möglicherweise Branchenforen oder offizielle Marken-Websites empfehlen.
Der Unterschied liegt in Googles Fähigkeit, die „Suchabsicht“ nach Gerät zu erkennen — Mobilnutzer möchten sofortige Ergebnisse, während Desktopnutzer eher recherchieren.
1.„Wo bin ich?“ ist wichtiger als „Wer bin ich?“
- Auf Mobilgeräten wird die Standortfreigabe standardmäßig aktiviert, sodass Google bevorzugt Unternehmen im Umkreis von 3 km anzeigt (selbst wenn Ihre Website nicht sehr hoch eingestuft ist);
- Bei der Suche auf dem Desktop ohne Standortfreigabe vertraut Google auf die Autorität der Domain (zum Beispiel haben etablierte Websites eine höhere Platzierung).
Datenvergleich:
- Bei der Suche nach “Zahnarzt” auf dem Mobilgerät beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die ersten 3 Ergebnisse das lokale Paket (Local Pack) anzeigen, 82 %;
- Bei der gleichen Suche auf dem Desktop beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass das lokale Paket angezeigt wird, nur 39 % (laut BrightLocal-Bericht 2023).
2. Die „sprachliche Falle“ bei Sprachsuchen
Mobiltelefonbenutzer nutzen häufig die Sprachsuche (z. B. „Wo gibt es Reifen in meiner Nähe?“), und diese langen Keywords werden auf dem Desktop fast nie gesucht. Google erstellt für mobile Geräte ein separates Indexverzeichnis, was zu unterschiedlichen Suchergebnissen führt.
Optimierungstipps:
- Fügen Sie auf der mobilen Version Ihrer Seite umgangssprachliche Untertitel wie „in der Nähe“, „Wie komme ich hin?“ oder „Wie viel kostet es?“ hinzu;
- Die Desktop-Seite sollte sich mehr auf professionelle Inhalte wie „Markengeschichte“ und „Branchenzertifikate“ konzentrieren.
3. Die direkte Verbindung zu Karten und Navigation
Wenn die mobile Seite keine Adresse im Schema-Markup enthält, wird die mobile Suchergebnis-Rankings von lokalen Wettbewerbern übertroffen, selbst wenn die Desktop-Seite vollständige Kontaktdaten enthält.
Real Life Beispiel:
Eine Autowerkstatt hatte auf der Desktop-Seite ein „Nationale Kette“-Label, aber auf der mobilen Seite fehlte die Adresse. Als Ergebnis erschien die mobile Suche nach „Autopflege“ auf Seite 9, während die Desktop-Version immer noch auf Seite 1 war.
Geräteangepasste Inhaltspräsentation
Auf dem Desktop liest man „lange Artikel“, auf dem Handy möchte man „kurze Antworten“.
Google fordert, dass Ihre Inhalte auf verschiedenen Geräten „angepasst“ werden. Auf dem Desktop können 2.000 Wörter tiefgehende Analysen enthalten, aber auf Mobilgeräten möchten die Nutzer innerhalb von 5 Sekunden eine Antwort sehen. Wenn Sie den Desktop-Inhalt einfach auf die mobile Version übertragen, wird Google dies als „schlechte Benutzererfahrung“ werten, was zu einem dramatischen Rückgang der mobilen Rangliste führen kann.
1. Absatzlänge: Mehr als 50 Wörter auf dem Handy gilt als „überladen“
- Auf dem Desktop können Absätze 80-100 Wörter lang sein (Nutzer scrollen gerne);
- Auf dem Handy ist die ideale Absatzlänge 35-50 Wörter, und die Sätze sollten kürzer sein (max. 15 Wörter pro Satz).
Testbeweise:
Eine Nachrichten-Website reduzierte die Länge der Absätze auf der mobilen Seite von 70 auf 45 Wörter, was dazu führte, dass die Verweildauer der Nutzer von 26 auf 41 Sekunden stieg (Yoast-Test).
2. Bild und Video: „Schnelligkeit“ für mobile Geräte, „Qualität“ für den Desktop
- Auf mobilen Geräten sollten Bilder mit einer Breite von 640px auf der ersten Bildschirmseite verwendet werden (damit sie auch bei 3G-Netzwerken schnell laden), auf Desktops sind hochauflösende Bilder mit einer Breite von mehr als 1280px erforderlich;
- Videos auf Mobilgeräten müssen in den ersten 3 Sekunden Untertitel haben (85% der Nutzer sehen Videos mit stummgeschaltetem Ton), auf Desktops können Videos Hintergrundmusik verwenden.
Beispiel für Fehler:
Eine Beauty-Bloggerin verwendete ein automatisch abspielendes 4K-Video auf der mobilen Seite, was dazu führte, dass 3G-Nutzer 8 Sekunden für das Laden der Seite benötigten und die Absprungrate auf 92 % stieg.
3. Listen und Tabellen: „Zusammenklappen“ ist sicherer als „Ausklappen“ auf dem Handy
- Auf dem Desktop können 6-Spalten-Tabellen verwendet werden, um Vergleichsdaten darzustellen;
- Auf dem Handy werden Tabellen mit mehr als 3 Spalten zusammengeklappt. Verwenden Sie stattdessen Dropdown-Menüs oder Schaltflächen zum schrittweisen Erweitern.
Optimierungsformel:
Mobile Inhaltsstruktur = 1 Hauptaussage + 3 Schlüsselpunkte (mit Symbolen) + zusammenklappbare zusätzliche Informationen
Praktische Tipps für die Optimierung des Rankings über Geräte hinweg
Desktop- und Mobile-Webseiten sollten miteinander kooperieren – der Desktop sorgt für Autorität und die Mobile-Seite löst akute Probleme.
Wahre Experten schaffen es, für dasselbe Keyword auf beiden Geräten in die Top 3 zu kommen. Das Geheimnis liegt nicht darin, zwei unabhängige Lösungen zu erstellen, sondern darin, die beiden Geräte ergänzend zu nutzen.
1. Keyword-Verteilung je nach Gerät, um den Traffic zu maximieren
- Desktop: Konzentrieren Sie sich auf Fachbegriffe wie „Branchenberichte“, „Modellvergleiche“ (Nutzer benötigen eine längere Entscheidungszeit);
- Mobilgerät: Schieben Sie Keywords wie „Preisvergleich“, „nächste Geschäfte“ (schnelle, akute Bedürfnisse) nach vorne.
Beispiel:
Eine Marke für Haushaltsgeräte schrieb auf der Desktop-Seite „Analyse der Energieeffizienz von Klimaanlagen“, auf der mobilen Seite „Wie viel Strom verbraucht eine XX-Klimaanlage an einem Tag?“ Beide Seiten schafften es in die Top 5.
2. Geschwindigkeitstuning je nach Gerätetyp
- Mobilgerät: Verwenden Sie das
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-Tag, um Bilder automatisch je nach Netzwerkgeneration zu wechseln (300px für 3G, 800px für 5G); - Desktop: Verwenden Sie 4K-Bilder, aber mit verzögertem Laden (zeige zunächst den Text, lade Bilder erst beim Scrollen).
Ergebnisse: Eine E-Commerce-Website verbesserte die Ladegeschwindigkeit auf dem Handy um 1,8 Sekunden und erhöhte die Klickrate der Bilder auf dem Desktop um 22 %.
3. Strukturierte Daten sollten je nach Gerät gekennzeichnet werden
- Die mobile Seite sollte
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verwenden, um die Anzahl der „Telefonanrufe“ zu verfolgen; - Die Desktop-Seite sollte
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verwenden, um die Autorität des Autors zu betonen.
Warnung:
Wenn der Unterschied im Inhalt von Desktop- und Mobilversion mehr als 30 % beträgt, verwenden Sie das alternate
-Tag, um Google mitzuteilen, dass es sich um verschiedene Versionen desselben Inhalts handelt, andernfalls könnte dies als doppelte Seiten gewertet werden.
4. Gerätespezifisches Traffic-Monitoring
- Verwenden Sie die Google Search Console, um die Keyword-Rankings für Desktop und Mobilgeräte separat zu analysieren;
- Wenn ein Keyword auf dem Desktop auf Platz 4 und auf dem Mobilgerät auf Platz 15 steht, prüfen Sie, ob die mobile Seite weniger qualitativ hochwertige Backlinks hat als die Desktop-Version.
Desktop- und mobile Rankings spiegeln „kontextspezifische Bedürfnisse“ wider – Desktop-Suchen erfordern tiefere, vertrauenswürdige Inhalte, während Mobilgeräte schnelle Lösungen benötigen.
Die Optimierung für verschiedene Geräte ist keine technische Herausforderung, sondern ein Schritt in Richtung besserer Nutzererfahrung.